Literaturrecherche für Einsteiger mit Hilfe von Citavi

Bei der Erstellung von Referaten und Facharbeiten ist es wichtig ein Literaturverwaltungsprogramm, wie z.B. Citavi zu nutzen. Ich empfehle unseren SchülerInnen diese Software sehr gerne, da die Einarbeitung in die Software intuitiv und relativ einfach ist.

Die eigentliche fällt ihnen am Anfang schwer. Ich möchte aus diesem Grunde ein paar Tipps geben wie man es schafft, dass Citavi nicht nur Literaturpool wird, sondern sich zu einem Wissenspool entwickelt der einem die Arbeit wirklich erleichtert. Ich habe diese Software im Jahr 2007 kennengelernt im Rahmen einer Fortbildung der FU Berlin – Literaturverwaltung mit Endnote. Ich sprach den Dozenten an, dass ich auf der Suche nach einer „einfacheren“ Software wäre und bekam von ihm den Hinweis auf Citavi. Meine Tochter befand sich damals in der Gymnasialen Oberstufe. Ihr Jahrgang war damals der erste der eine Facharbeit oder eine Präsentationsprüfung absolvieren musste. Ich testete damals die Software mit dem Hintergedanken, dass meine Tochter sie nutzen könnte. Damit komme ich zu meinem ersten Tipp.

Vor dem großen Projekt schon ausprobieren

Bevor man mit einer großen Arbeit (Bachelor, etc.) anfängt, sollte man sich mit Hilfe einer kleineren Arbeit die Software näher ansehen.
Das Gymnasium meiner Tochter arbeitete damals mit der Katholische Akademie in Berlin zusammen. Die SchülerInnen hatten die Möglichkeit dort freiwillig einen Kurs zu belegen in dem sie das Wissenschaftliche Arbeiten erlernen sollten. In diesem Zusammenhang entstand die erste Facharbeit mit Unterstützung der Software Citavi und damit die praktische Einarbeitung in diese Software.

Bei der späteren Facharbeit im Rahmen der Allgemeinen Hochschulreife war das von entscheidenden Nutzen.

Zum Ausprobieren kann man auch die kostenlose Version Citavi Free nutzen, die alle Funktionen bietet, aber nur bis zu 100 Titel zulässt. In den meisten Fällen reicht das völlig aus.

Die Graphik verdeutlich den Workflow bei der Erstellung einer Facharbeit.

Arbeitsablauf

Abbildung 1: Workflow bei der Erstellung einer Facharbeit

Kategorien und Schlagworte zur Strukturierung nutzen

Daraus ergibt sich folgendes. Mit Hilfe einer weiteren Software Cmap Tools werden Begriffe zu der zu schreibenden Facharbeit gesammelt und sortiert. Diese Begriffe werden anschließend sofort in Citavi als Kategorien eingefügt.

Bei der vorliegenden Facharbeit sieht die Concept Map folgendermaßen aus.

Ablauf

Abbildung 2: Concept Map für eine Facharbeit

Ich empfehle SchülerInnen diese Begriffe in Citavi als Kategorien einzufügen. Das sieht dann so aus.

Kategorien

Abbildung 3: Kategorien einer Facharbeit

Bei der nun folgenden Recherche werden die einzelnen Begriffe recherchiert und die gefundenen Quellen sofort den einzelnen Kategorien zugeordnet.

Die gewählten Kategorien bilden die Gliederung der künftigen Facharbeit ab.

Inhaltsverzeichnis

Abbildung 4: Inhaltsverzeichnis einer Facharbeit

Das funktioniert deshalb, weil Kategorien nummeriert dargestellt und ihnen weitere Unterkategorien zugeordnet werden. Die Kategorien können umsortiert oder umbenannt werden, wenn sich die eigene Gliederung ändert. Es empfiehlt sich jedes Wissenselement nur einer Kategorie zu zuordnen. In einer Kategorie können die Elemente dann in eine gewünschte Reihenfolge gebracht und durch weitere Überschriften noch besser strukturiert werden.

Sobald ein Titel aufgenommen wird, bietet es sich an ihn mit entsprechenden Schlagworten zu versehen.

Von Anfang an auf Einheitlichkeit achten

Man kann sich wirklich eine Menge Arbeit ersparen, wenn man einigen Kleinigkeiten am Anfang etwas Beachtung schenkt:

Citavi bietet eine Reihe unterschiedlicher Zitationsstile an, diese richten sich danach wie eine Quelle zitiert werden soll, und zwar im Text und im Literaturverzeichnis. Je nach Fachgebiet gibt es unterschiedliche Zitationsstile, es empfiehlt sich im Zweifelsfall bei der Fachschaft nachzufragen.

Bei der Aufnahme der Titel sollte man darauf achten, dass es einheitlich bleibt. Man sollte immer die gleichen Abkürzungen und Angaben verwenden.

Als nützliches Extra kann man Texte als PDF direkt an der Quelle speichern und in Citavi bearbeiten und viele zusätzliche Angaben und Zusammenhänge zum Titel vermerken (Inhaltsverzeichnis, Verweise auf Nachbartexte, Abstract usw.). Besonders interessant sind dabei Schlagworte und Kategorien.

„Zusätzliche“ Extras

Neben der grundlegenden Verwaltung, Sammlung und Strukturierung von Literatur und Wissen bietet Citavi noch viele weitere Extras!

Besonders hilfreich sind die Recherchetools. Man kann direkt über Citavi in mehreren Bibliothekskatalogen gleichzeitig recherchieren und bekommt direkt den Standort des gesuchten Titels angezeigt. Des Weiteren kann man direkt nach verfügbaren Volltexten der Titel suchen und diese herunterladen.

Zu jedem Wissenselement können Aufgaben vermerkt werden.

Aufgaben

Abbildung 5: Aufgaben zu einzelnen Wissenselementen

Außerdem bietet Citavi viele Möglichkeiten, die Literatur und das gesammelte Wissen zu exportieren. Es besteht die Möglichkeit über das Programm selbst Literaturlisten in verschiedenen Formaten, Gruppierungen und mit unterschiedlichen Angaben ausgeben lassen. Die Daten können auch in Excel exportieren werden.

Die Option die Wissensbausteine als Skript zu speichern finde ich sehr vorteilhaft. Hierbei werden die Kategorien als Gliederung gespeichert. Sofern man auch die einzelnen Zitate den Kategorien zugordnet hat, sind sie im Word Dokument an der entsprechenden Stelle zu finden und am Ende wird ein komplettes Literaturverzeichnis eingefügt.

Bei Gruppenprojekten erlaubt Citavi auch kollaborative Arbeitsprozesse und markiert, wer wann zuletzt welche Änderungen vorgenommen hat.

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