Blogparade der #Edupnx „Der #Digitalpakt kommt – Chancen, Risiken, Möglichkeiten“

Die #Edupnx haben als Sommerthema eine Blogparade ins Leben gerufen mit dem Titel „Der #Digitalpakt kommt – Chancen, Risiken, Möglichkeiten1.

Ich möchte meine Gedanken hierzu in diesem Beitrag zusammenfassen.

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Abbildung 1: Wie kann der Digitalpakt funktionieren? Symbolbild

Was hat dieses Foto mit dem Digitalpakt zu tun?
Ich habe mich ganz bewusst für dieses Foto entschieden. Als Dozentin im Bereich des Berliner eEducation Masterplanes führe ich Fortbildungen für LehrerInnen in Berlin durch. Diese Fortbildungen finden in der jeweiligen Schule statt, sodass die LehrerInnen direkt mit dem an der Schule befindlichen Equipment arbeiten.

Wie sieht die Situation vor Ort aus?
Die Situation an den Schulen ist sehr unterschiedlich. Ich habe Schulen kennengelernt, die technisch hoch ausgerüstet sind. Diese Schulen verfügen in fast allen Unterrichtsräumen über Interaktive Whiteboards. Über den „Mehrwert“ der Interaktiven kann man diskutieren, auf meinem Blog finden sich hierzu verschiedene Beiträge.
Andererseits habe ich Schulen kennengelernt, die „nur“ über zwei Interaktive Whiteboards verfügen.
Ich bin auf eine Schule getroffen, die von der Stadtbücherei E-Book Reader geschenkt bekommen hat und nun versucht diese im Unterricht einzusetzen.
An anderen Schulen steht ein Klassensatz von Tablets zur Verfügung.

Was haben alle die von mir besuchten Schulen gemeinsam?
An allen Schulen bin ich auf eine katastrophale Internetverbindung gestoßen. Unabhängig von der Schulgröße war in allen Schulen nur eine extrem langsame Verbindung vorhanden. WLAN habe ich in den seltensten Fällen vorgefunden. In einer Schule war ein Internetzugang nur über den privaten Hotspot einer  Lehrerin möglich. Des Weiteren bin ich erstaunt und auch entsetzt darüber, dass auch am Lehrercomputer Seiten gesperrt sind. An einem Computer, der nicht für SchülerInnen zugänglich ist, finde ich das etwas übertreiben.

Wie sieht es mit dem Wissen der LehrerInnen und der Bereitschaft sich auf neue Dinge einzulassen aus?
In diesem Bereich bin ich auf die unterschiedlichsten LehrerInnen getroffen. Ich habe unter anderem LehrerInnen kennengelernt, die mir auch heute noch sagen, dass sie ihr Material zusammenschneiden und kleben. Interessanterweise ist diese Einstellung Altersunabhängig. Ich habe mir auch von Referendaren angehört, dass sie lieber haptisch arbeiten.
Ich bin auch auf LehrerInnen gestoßen, die schon unheimlich weit sind und mit ihren SchülerInnen tolle Projekte umsetzen.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf einen ganz wichtigen Aspekt kommen, die Rolle der Schulleitung. Ich habe z.T. Schulen kennengelernt, wo die LehrerInnen nach den Ferien „überrascht“ wurden. Ihre Tafel war plötzlich verschwunden und gegen ein Interaktives Whiteboard ausgetauscht worden. Zusätzlich wurden sie zu einer Fortbildung angemeldet. Man kann sich natürlich vorstellen mit welcher Freude und Energie diese LehrerInnen die Fortbildung genossen haben.

Was hat das von mir gewählte Foto nun mit dem Digitalpakt zu tun?
Ich habe zunächst meinem subjektiven Eindruck der technischen Ausstattung der Schulen und Haltung der LehrerInnen beschrieben.
Ich denke, bevor man über die Chancen des Digitalpaktes nachdenken kann, muss erstmal ein solider Unterbau vorhanden sein. Technische Voraussetzungen müssen erstmal geschaffen werden.

  • Dazu gehört eine stabile, schnelle Internetverbindung mit WLAN.
  • Bevor man über die Anschaffung von Interaktiven Whiteboards oder Tablets nachdenkt müssen die Schulen erstmal mit technisch auf Vordermann gebracht werden.  Hierzu wird das Geld aus dem Digitalpakt kaum ausreichen.
  • Ein weiterer Punkt, der meiner Meinung nach nicht berücksichtigt wird, ist die Wartung. Hier ist zwingend Fachpersonal, welches auch ständig ansprechbar sein sollte notwendig. Es kann nicht sein, dass die Wartung zu einem „Hobby“ der LehrerInnen wird.
  • Die Aus- und Weiterbildung der LehrerInnen muss verstärkt werden. Ich denke, hier ist noch ein ungeheurer Nachholbedarf. Ich treffe heute noch LehrerInnen die Schwierigkeiten mit einer Textformatierung und das Wiederfinden von Dateien haben (altersunabhängig).
    Dazu ist aber auch eine Veränderung der LehrerInnen notwendig. Von den SchülerInnen wird ein lebenslanges Lernen gefordert, sind die LehrerInnen dazu auch bereit?

Jetzt kommt wieder mein Symbolbild dazu. Wenn der Unterbau, in dem Fall der große Stein, nicht vorhanden ist, wird der Überbau instabil. Im schlimmsten Fall droht ein Zusammenbruch durch den obersten Stein.

Was verstehe ich unter Digitalisierung?

Meiner persönlichen Meinung nach ist eine Aufgabe der Digitalisierung mir mein Arbeiten zu erleichtern.
Ich nutze mein Smartphone sehr intensiv, es ist mein „Digitales Taschenmesser“, auf der anderen Seite frage ich mich, ob wirklich für alles eine App notwendig ist. Ich werde hierzu einen weiteren Artikel verfassen.

  • Für den schulischen Bereich bin ich der Meinung bei dem Einsatz von Digitalen Endgeräten und Digitalen Medien die Dosis macht es. Ich denke optimal ein ausgewogener Einsatz. Bei der Verwendung von Apps sollte man immer bedenken, dass sie
  • für jedes Betriebssystem verfügbar sein müssen,
  • die DSGVO berücksichtigen,
  • welche Zugriffsmöglichkeiten gefordert werden.

Zahlreiche Apps waren zunächst kostenlos, nach einiger Zeit wurden sie kostenpflichtig. Webanwendungen sind hier meiner Meinung nach sinnvoller, setzen natürlich wieder ein stabiles Internet voraus.

Im Großen und Ganzen finde ich, der Digitalpakt ist notwendig. Er stellt allerdings auch ein Armutszeugnis dar. Nachdem jahrelang der Bereich Bildung kaputt gespart wurde, will man jetzt über „Nacht“ diesen Prozess umdrehen. Die Anbieter Digitaler Endgeräte und Digitaler Medien freut es. Die Lobbyisten haben Dollarnoten in den Augen und die Politik lehnt sich zurück und freut sich, was nun gutes passieren wird.
Ein Beispiel sind in diesem Zusammenhang auch die Lernplattformen. Es gibt mit Moodle seit Jahren eine Lernplattform die weltweit von Schulen und Universitäten genutzt wird.

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Abbildung 2: Tweet zu Digitalen Lernplattformen

Christian Füller hat dieses am 04.Juni.2019 auf Twitter angesprochen. Es ist für rationell nicht nachvollziehbar warum hier nicht das Geld investiert wird und nun neue Lernplattformen aufgezogen werden sollen.

Quellen:
1 Der #Digitalpakt kommt – Chancen, Risiken, Möglichkeiten – Bildungspunks (2019). Online verfügbar unter https://bildungspunks.de/der-digitalpakt-kommt-chancen-risiken-moeglichkeiten/, zuletzt geprüft am 05.06.2019.
2 P1030753. Online verfügbar unter https://www.flickr.com/photos/48570936@N03/32780330427/in/album-72157679504551306/, zuletzt geprüft am 05.06.2019.
3 Schuljahr 2017/18 – 2.000 neue Lehrkräfte: Berliner Schule wächst weiter – Berlin.de. Online verfügbar unter https://www.berlin.de/sen/bjf/service/presse/pressearchiv-2017/pressemitteilung.626180.php, zuletzt geprüft am 05.06.2019.
4 christian füller on Twitter. Online verfügbar unter https://twitter.com/ciffi/status/1135946908420268032, zuletzt geprüft am 05.06.2019.

 

 

 

 

 

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