Digitalisierung in der Schule – aktuelle Diskussionen

Ich habe vor einiger Zeit eine E-Mail Anfrage erhalten. Gesucht wird eine „schülerfreundliche“ App zur Messung von pH-Werten.

Interessant daran ist, dass hier nach einer App gesucht wird, die ein wissenschaftliches Messverfahren ersetzen soll. Hier sollen technisch hoch empfindliche Messgeräte durch eine App Anwendung ersetzt werden.

Ich stelle mir die Frage, wie weit ist in diesem Zusammenhang ein Einsatz von Digitalen Elementen sinnvoll?

Ein Ersatz von analytischen Messgeräten durch Apps ist meiner Meinung nach fatal. Ein App Ersatz kann maximal dazu dienen den SchülerInnen zu zeigen, welche Fehlerquellen bestehen und wie weit eine Vergleichbarkeit von Messergebnissen überhaupt möglich ist.

Im Bereich der Chemie sehe ich einen Einsatz von mobilen Endgeräten nur in Ergänzung zum Unterricht. Sie können super genutzt werden zur Dokumentation und Recherche. Ich habe versucht mit meinem Beitrag „Mobile Endgeräte im Chemie-, Physik- und Experimentalunterricht“ vom November 2016 Einsatzmöglichkeiten aufzuzeigen.

In anderen Fächern sieht es ähnlich aus.

Ich verfolge seit längerer Zeit über Twitter verschiedene Ansätze zum Thema Digitalisierung in der Schule. Dabei sind mir mehrere Aspekte aufgefallen.

Immer mehr Apps werden auf ihre „Tauglichkeit“ im Unterricht getestet.

Ein Beispiel hierfür ist die App Pokémon Go. Nach der Einführung im IOS App Store dauerte es ca. 2 Tage bis das Unterrichtskonzept unter Einbeziehung von Pokémon Go auftauchte. Bei anderen Apps sieht es ähnlich aus.

Ein weiterer Ansatz findet sich im Bereich Gamification. Gerade im Bereich der Mathematik versuchen einige Schulen und Hochschulen diesen Weg zu gehen. Dem gegenüber steht ein Brandbrief gegen Bildungsstandards. „Rund 130 Professoren und Mathematiklehrkräfte kritisieren in einem offenen Brief massiv die Qualität des Mathematikunterrichts. Der Schulstoff sei so weit „ausgedünnt worden“, „dass das mathematische Vorwissen von vielen Studienanfängern nicht mehr für ein WiMINT-Studium ausreicht“, schreiben sie.“ 1

Weitere Ansätze im Einsatz von Digitalen Medien / Endgeräten im Unterricht

Ein Ansatz besteht darin, dass SchülerInnen ihr Wissen in einem Blog veröffentlichen. Ein Beispiel dafür ist das „Unterrichtsvorhaben „Migration // Integration“.

Monika Heusinger geht ebenfalls in ihrem Spanisch Unterricht einen spannenden Weg. Im folgenden Beitrag „Recherche für einen digitalen Reiseführer über Madrid“ wird beschrieben, wie sie ihre SchülerInnen motiviert selber zum Produzenten zu werden.

Wie können wir SchülerInnen fördern?

Ich finde, das ist ein wichtiger Weg. Wir müssen die SchülerInnen ermutigen selber

  • Fotos/Filme zu erstellen, wenn kein geeignetes Motiv zu finden ist selber zeichnen bzw. mit Hilfe von Cmap Tools zu visulisieren.
  • Urheberrechtlich sauber zu arbeiten ist mit Hilfe von Citavi kein großes Problem,
  • LearningApps, Umfragen zu erstellen,
  • QR Codes zu nutzen.
  • ihnen die Möglichkeit bieten in Blogs oder Wikis zu arbeiten

Damit schaffen wir die Voraussetzungen die sogenannten 21st. Century Skills: Kommunikation, Kreativität, Kollaboration, Kritisches Denken zu erlernen.

Quelle:

1 Der Aufstand der Mathelehrer. Online verfügbar unter http://www.tagesspiegel.de/wissen/brandbrief-gegen-bildungsstandards-der-aufstand-der-mathelehrer/19550928.html, zuletzt geprüft am 22.03.2017.

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