Moodle gehört seit vielen Jahren zu den sogenannten Lernmanagementsystemen. In zahlreichen Schulen im gesamten Bundesgebiet bestehen diverse Moodle Instanzen.
Seit Jahren stellt z.B. das Land Berlin mit dem sogenannten Lernraum Berlin, Bayern mit Mebis, Nordrhein-Westfalen mit Logineo Moodle Lernplattformen zur Verfügung.
Abbildung 1: Beispiel eines Moodle Kurses
Parallel dazu laufen immer wieder Diskussionen, dass Moodle zu schwer zu bedienen sei, nicht hübsch sei und die SuS es nicht annehmen wollen. Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um Argumente, die so nicht unbedingt haltbar sind. Es ist sicherlich richtig, dass man sich erst mal in die Funktionen einer Lernplattform einarbeiten muss. Das gilt aber für jede und ist nicht Moodle spezifisch.
Matthias Förtsch erstellte über Twitter eine Umfrage, bei der er ermitteln wollte, welche Lernplattform an der eigenen Schule benutzt wird. Das Ergebnis ist dem folgenden Link zu entnehmen.
Bei dieser Umfrage zeigt sich, dass Moodle Instanzen im schulischen Kontext am meisten vertreten sind.
Interessant finde ich dieses Ergebnis auch in Bezug auf die von der Bundesministerin Wanka vorgestellte Bildungsoffensive des BMBF für die digitale Wissensgesellschaft.
Dort wird unter anderem eine sogenannte „Schul-Cloud“ gefordert. „Schul-Cloud: Derzeit fördert das BMBF eine Konzeptstudie für eine sogenannte „Schul-Cloud“, einen zentralen webbasierten Dienst, der teilnehmenden Schulen unter anderem Lern- und Arbeitsumgebungen sowie Lerninhalte (z.B. offene Bildungsmaterialien) bietet. Die Konzeptstudie soll im Rahmen eines Pilotprojekts an Schulen aus dem EC-MINT-Netzwerk, einem Verbund naturwissenschaftlich-mathematisch profilierter Gymnasien, in der Praxis erprobt werden.“ 1
Für mich stellt sich hierbei die Frage nach der Notwendigkeit dieser Schul-Cloud. Wir haben in zahlreichen Bundesländern mit verschiedenen Moodle Instanzen schon ein funktionierendes Lernmanagement System. Ich frage mich dabei:
- Warum kann man nicht dieses Lernmanagement System ausbauen?
- Warum sorgt man nicht dafür dieses Lernmanagement System „aufzuhübschen“? Die meisten Kritiker stören sich an der Optik.
- Ist es im Sinne des Steuerzahlers Geld für eine neue Schul-Cloud zu investieren, wo man doch auf bestehende, funktionierende und mit einer breiten internationalen Community umgebenden Lösung schon einen Ansatz hat.
- Es bestehen zu dem Lernmanagement System zahlreiche Tutorials und Fortbildungsnagebote. Warum muss das für eine neue Schul-Cloud alles neu aufgebaut werden.
Ich denke dieser Vorstoß sollte im Interesse aller noch einmal gut überdacht werden. Es wäre meiner Meinung nach sinnvoller, wenn man eventuell kommendes Geld in einen Ausbau, Verbesserung des bestehendes Lernmanagement System Moodle investieren würde. Dazu gehört meiner Meinung nach auch eine verstärkte Fortbildung der LuL.
Des Weiteren möchte ich hierbei zu bedenken geben, dass eine große Zahl von Universitäten mit der Lernplattform Moodle arbeitet. SuS die einen universitären Weg einschlagen wollen treffen also spätestens dort auf dieses Lernmanagement System.
Quelle:
1 BMBF-Internetredaktion (2016): Sprung nach vorn in der digitalen Bildung – BMBF. Online verfügbar unter https://www.bmbf.de/de/sprung-nach-vorn-in-der-digitalen-bildung-3430.html, zuletzt aktualisiert am 17.10.2016, zuletzt geprüft am 12.02.2017.