In meinen Fortbildungen habe ich die Erfahrung gesammelt, dass bei vielen Erwachsenen eine mangelnde Kompetenz beim Umgang mit den neuen digitalen Medien vorliegt.
Diese Situation liegt leider auch bei LehrerInnen vor. Auch hier verfügen nur wenige über eine ausreichende Kompetenz, digitale Medien sinnvoll in den Unterricht zu integrieren und zu vermitteln. Auch sogenannte Berufsanfänger verfügen oft nur über ein oberflächliches Wissen. Im Studium hat es zwar dazu gereicht Informationen zu finden, sich auf Portalen der Universität anzumelden und Klausurergebnisse nachzusehen und Semesterarbeiten bzw. Referate zu verfassen. Allerdings verfügen die meisten nicht über eine systematisch vermittelte Grundkompetenz in Sachen digitaler Medien. Die Lehrerfortbildung muss hier viel stärker eingreifen.
Die meisten Erwachsenen lavieren sich durch das digitale Leben. Ein Wiki nutzen, ein Blog betreiben, kollaborativ einen Text mit Google Docs erstellen? Fehlanzeige.
Wie sieht es mit der Nutzung von Smartphones aus? Viele Erwachsene sind kaum in der Lage das Potential der tragbaren Mini-Computer auszunutzen. Sie schaffen es mit Mühe WhatsApp zu laden und zu installieren. Ich habe Lehrer kennengelernt, die ihr Android Smartphone aus der Verpackung geholt haben, ohne Anmeldung bei Google, ohne zusätzliche Apps zu installieren. Telefonieren, SMS, Fotos machen und das war es. Sie haben nicht die Geduld oder die Zeit. Wie sollen solche Menschen im Unterricht Tablets einsetzen oder gar mit dem BYOD Prinzip arbeiten?
Wie sieht es bei unseren Schülern aus? Auf dem ersten Blick erscheinen sie als sehr kompetent im Umgang mit Smartphones und Computern. Sie sind in der Lage flink zu tippen und finden sich auf Webseiten schnell zurecht. Aber nur wenige dringen tiefer ein. Auch bei ihnen bewegt sich die Mehrheit an der dünnen Oberfläche der Medienkompetenz. Viele Lehrpersonen fallen auf den scheinbar kompetenten Umgang ihrer Schülerinnen und Schüler hinein und denken, die können alles. Fehlanzeige!